15. April 2011 "Cocoflanell"
Pressetext (Fränkische Nachrichten vom
18. April 2011)
Frivole Schlager gekonnt serviert
Buchen. "Cocoflanell" - der Titel steht für freche
Schlager und frivole Chansons aus dem Berliner Milieu der 20er Jahre,
serviert von Ilona Schulz (Gesang) und Corinna Kroff am Klavier.
Einen "unvergesslichen Abend" versprechen die
beiden in ihrer Programmvorschau und neigen dabei absolut nicht zum
Übertreiben. Das Seitenbacher Forum in Buchen entwickelt sich immer mehr
zum Geheimtipp in Sachen anspruchsvoller Unterhaltung. Hinreißend,
komödiantisch, mitreißend spritzig, aufreizend weiblich und musikalisch
perfekt präsentierten sich die beiden Damen zu ihrem Jubiläumskonzert am
Freitagabend gut gelaunt ihrem Publikum.
Zuhörer werden eingebunden
Die in Eberbach geborene Sängerin, Schauspielerin
und Synchronsprecherin Ilona Schulz ist sonst auf den Berliner
Bühnen zuhause. Sie versteht es prächtig, ihr Publikum einzubinden und
nimmt sich gerne auch mal den einen oder anderen Mann im Publikum zur
Brust.
Das starke Geschlecht spielt ohne Zweifel die
dominierende Rolle bei ihrem Auftritt. Bei Lieder wie "Ich bin von Kopf
bis Fuß auf Liebe eingestellt" oder "Ich such' nen Mann" nimmt sie schon
mal auf dem Schoß eines verdutzten Zuhörers Platz und umgarnt ihn
verführerisch mit allen Raffinessen, um gleich darauf anzustimmen "In
Buchen gibt's einen Keuschheitsverein . . . ". An den Tasten begeistert
Corinna Kroff, die es bestens versteht die Songs ihrer Partnerin mal
dominant, mal reduziert zu untermalen.
"Was macht der Meier auf dem Himalaya?", das reimt
sich nicht nur bestens, sondern eignet sich auch geradezu genial, um das
Publikum miteinzuspannen, das sich nicht lange bitten lässt und seinen
Teil dazu beiträgt, dass die Nummer bereits für die Zugabe vorgemerkt
ist.
Das Outfit stimmt immer
Ihren Songs passt sich die Berliner Sängerin stets
mit dem jeweiligen Outfit an. Bei Liedern wie "Sexappeal" und "Komm ein
bisschen 'rüber, Kleiner", lässt die rote Boa Federn. Ein wenig Trost
sucht sie dann wieder bei der "Männerschaft" im Publikum, der sie
schluchzend bekennt: "Mein Mann hat mich verlassen", um darauf den
"Neandertaler" anzustimmen, der gleichzeitig schon überleitet in den
Schlussteil.
Die erste von vier Zugaben gehörte allen
verheirateten Frauen, während ihr "Himalaya-Meier- Song" auch im-Zugabe
Teil seinen Anspruch auf einen echten Ohrwurm untermauerte. Im letzten
Song trat Ilona Schulz den Beweis an, dass sie trotz ihrer jahrelangen
Tätigkeit in Berlin den heimatlichen Dialekt nicht verlernt hat. Rundum
eine gelungene Veranstaltung im " Kleinen Forum". k.n.
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