28. Oktober 2011 "
Marek Fis"
Pressetext (Fränkische Nachrichten vom 28. Oktober 2011)

 

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Graue Jogginghose, rotes T-Shirt mit dem Aufdruck "Polska" und dem Wappen der Republik Polen mit goldgekröntem Adler - mit diesem Bühnenoutfit tourt derzeit ein Pole legal durch Deutschland und füllt mit seinem gleichnamigen Programm die süddeutschen Veranstaltungsorte.

Am Freitagabend machte Marek Fis auch Station in Buchen und begeisterte nicht nur seine Landsleute im ausverkauften "Seitenbacher Forum".

Rund zwei Stunden plauderte er mit typisch polnischem Akzent über die Vorurteile der Deutschen gegenüber den Polen und umgekehrt und nahm dabei kein Blatt vor den Mund. Gegensätze stellte er so hart und brachial dar, dass dem Zuhörer manchmal das Lachen im Halse stecken blieb.

Der gebürtige Pole Marek Fis hat viel von der Welt gesehen und kennt sich in den Milieus der Großstädte ebenso gut aus wie an den Stammtischplätzen der Provinz, wo die Vorurteile geschmiedet werden: "Wer ist der Mann, der Ihr Auto zuletzt gesehen hat? Wer ist dieser Kerl, dessen Frau bei Ihnen putzt? Wer schleust Hunderte Erntehelfer auf die Felder der BRD und wer beschäftigt die Bühnenhelfer und Beleuchter für einen Euro Stundenlohn?" Marek Fis beantwortet all diese Fragen und bedient sich dabei einer Sprache, die für manchen Zuhörer schon etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Vor seiner Ankunft am Seckacher Bahnhof sei er bereits 80 Mal umgestiegen. Dort wurde ihm auch gleich das Reisegepäck geklaut. Die könne nur ein polnischer Mitbürger gewesen sein, so Fis.

Auch in dieser typischen Szene aus seinem Programm nimmt er nicht nur sich selbst, sondern auch seine Landsleute gehörig auf die Schippe und bestätigt die "allgemeinen Vorurteile" und Klischees.
Dabei macht er keinen Hehl aus seiner eigenen Schulausbildung im "Lukas Podolski-Gymnasium" in Polen, die freilich etwas länger gedauert hat. Auch von seiner Kindheit berichtet der "ostpolnische Holzfällersohn" und geborene Versager" Marek bereitwillig.

"Geld oder Aussehen, davon bin ich nicht betroffen", bekennt er offen und erzählt von Alkoholeskapaden, bei denen die eigene Mutter ihm den Brennspiritus weggesoffen hat. Ob die Schwiegermutter, die Cousinen seiner Frau Rosetta oder die Promis und Politiker, jeder bekommt dabei sein Fett weg.

Auch das Publikum wird einbezogen und steht plötzlich selbst im Mittelpunkt des Realityprogramms. Der Alltag und das ganz normale Leben nehme den Hauptanteil in seinem Programm ein, und dabei schaut er dem Volk ganz genau über die Schulter und besticht durch Schärfe und Würze, die jeden Zuschauer zum Lachen bringen.

In manchen Szenen sind seine Pointen dann doch für den einen oder anderen Zuhörer etwas zu scharf gewürzt und vor allem für jüngere Zuhörer eher weniger geeignet. Diese Pointen sind bezeichnend für seinen außergewöhnlichen Humor. "Gott gab den Polen nicht nur einen Dietrich, sondern auch einen Koffer voller Humor", so Fis über sich selbst.

Diesen "Koffer" hat Marek Fis bei seinem Auftritt im "Seitenbacher Forum" gehörig ausgepackt und so nicht nur seine Landsleute begeistert. Am Ende stimmten die Zuschauer in das Schlusslied "Jenseits von Polen" ein, mit dem Marek Fis seine humorvollen und kritischen Ausführungen eindrucksvoll beendete. "Euer Geld ist abgelaufen", sprach es dann, und das Bühnenlicht wurde ausgeknipst.

 

 


©2012 Seitenbacher Naturkost GmbH, Willi Pfannenschwarz ● Tel.: 06281 3066 ● Fax: 06281 9355 ● E-Mail: forum@seitenbacher.com
Amtsgericht Mannheim, HRB 460302, Umsatzsteueridentifikation DE 212167205